Gesichtsreinigung: Oil Cleansing Method

Für die Reinigung meines Gesichts habe ich für mich die Oil Cleansing Method, kurz OCM, entdeckt.

Was ist das?

Wie der Name schon sagt, wird hier eine Gesichtsreinuigung mit Öl durchgeführt. Es mag zunächst seltsam klingen sich das Gesicht mit Öl zu reinigen, gerade wenn man eher fettige Haut hat.
Der Hintergund dafür ist, dass man davon ausgeht, dass sich Öl am besten mit Öl entfernen lässt, da es sich an das überschüssige Öl bindet und somit aufnimmt.

Eine Reinigung mit Alkohol oder ähnlichen Stoffen führt zwar auch dazu, dass der Haut das Öl entzogen wird, allerdings mit dem Effekt, dass sämtliches Öl entfernt wird und die Haut anfängt sich selber zu regulieren und übermäßig viel Talg nachproduziert, damit die Poren nicht austrocknen. Das führt dann dazu, dass die Haut schneller und stärker nachfettet. Bei Haut, die schnell zu Pickeln und Mitessern neigt, ist der Effekt dann wiederum ein verstärktes Auftreten von Hautunreinheiten.
Eine Reinigung mit Alkohol hat somit nur einen kurzen gewünschten Effekt.

Anders bei der OCM. Die verwendeten Öle entziehen der Haut ebenso Öl mitsamt der Unreinheiten aus den Poren. Allerdings verbleibt ein Teil des Öls in den Poren, sodass die Haut nicht dazu angehalten ist erneut Fett nachzuproduzieren.
Durch die Öle wird die Haut zudem weich und geschmeidig. Hautschuppen, die auf den Poren liegen werden entfernt und Mitesser verschwinden. Selbst Unreinheiten, welche tief unter der Haut liegen werden wirksam bekämpft. Sollten diese nicht schon durch die Reinigung selbst verschwinden, so lassen sie sich sehr sanft nach der Reinigung entfernen.
Durch die OCM findet also ein Austausch des Öls in den Poren statt, das alte wird samt Unreinheiten entfernt und durch neues ersetzt.

Wenn man der Haut Öl zuführt versorgt man sie zudem mit Feuchtigkeit. Nicht Wasser, sondern Öle füllen den Feuchtigkeitsspeicher der Haut auf, da sie eben selber Öl produziert.

Was brauche ich dafür?

Grundlage für die OCM sind zwei Öle. Zum einen Rizinusöl und zum anderen ein – wie ich es nenne – „Basisöl“.

Das Rizinusöl ist in der Lage tief in vorhandene Hautstrukturen einzudringen und verfügt über die Fähigkeit anderes Öl zu binden.
Das Rizinusöl entfernt also den Talg aus den Poren mitsamt der dortigen Unreinheiten. Würde man nur Rizinusöl nehmen, würde die Haut austrocknen, bzw sehr schnell anfangen erneut Talg zu produzieren und hätte somit einen Effekt wie eine Reinigung mit Alkohol.

Deswegen braucht es ein Basisöl, welches die Haut erneut mit Feuchtigkeit versorgt und somit zur Hautregulierung beiträgt. Das heißt, die Haut ist gut mit Feuchtigkeit versorgt und produziert nicht erneut Fett.

Für trockene Haut hat das zur Folge, dass neben der Reinigung eine Durchfeuchtung stattfindet.
Für ölige Haut sorgt die OCM dafür, dass die Haut kein überschüssiges Öl mehr produziert.

Welches Basisöl?

Hinsichtlich des Basisöls sollte man sich für ein Öl entscheiden, welches ein bisschen auf den eigenen Hauttyp angepasst ist. Je öliger die Haut ist, desto leichter sollte das Öl sein. Zudem sollte man darauf achten, dass das Öl nicht komedogen, also mitesserfördernd, ist.
Ich selber habe mich für Mandelöl entschieden, das Öl ist nicht besonders schwer und macht die Haut schön weich und geschmeidig.
Man kann sich auch ganz einfach für Olivenöl entscheiden. Auch hier muss man aber vielleicht ein bisschen ausprobieren, welches Öl für die Haut das angenehmste ist.

Mischverhältnis

Zunächst muss man sich die beiden Öle anmischen, ich nehme dafür immer eine 100 ml Leerflasche und mische auf Vorrat an.
Was das Mischverhältnis angeht, so kommt es wieder auf den Hauttyp an. Je trockener die Haut ist, desto mehr Basisöl und weniger Rizinusöl sollte verwendet werden und je öliger die Haut, desto mehr Rizinus- und weniger Basisöl.

Um ein wenig zu probieren sollte man mit einer Mischung von 40% Rizinusöl und 60% Basisöl beginnen. Ist die Haut nach der Anwendung trocken und spannt, wurde zu viel Rizinusöl genommen, wird die Haut hingegen direkt nach der Anwendung fettig, sollte man bei der nächsten Anwendung weniger Basisöl verwenden.

Anwendung

Vor jeder Anwendung sollte das Gesicht einmal grob gereinigt werden. Danach gibt man sich einen Klecks der gemischten Öle auf die Hand, ich nehme ca einen Teelöffel, und verteilt dieses im Gesicht.
Das Öl sollte dann schön ins Gesicht einmassiert werden, dabei sollte nicht mit zu viel Druck gearbeitet werden, es soll angenehm bleiben.

Ich massiere das Öl ca zehn Minuten ein. Nach ein paar Minuten merkt man, wie sich die Poren öffnen und Talg austritt.

Danach nimmt man ein Handtuch oder einen Waschlappen und tränkt diesen mit heißem Wasser, es sollte so heiß sein, dass es nicht unangenehm im Gesicht ist, aber man das Gefühl hat, es bleibt einem kurz die Luft weg. Dieses legt man auf das Gesicht, lässt es ein wenig auskühlen und nimmt dann das Öl von der Haut. Hat man danach noch einen stark fettigen Film auf der Haut, sollte man den Schritt wiederholen.
Durch das warme Wasser wird nicht nur das Öl von der Haut genommen, auch öffnen sich die Poren, sodass auch die Hautunreinheiten mit runter genommen werden.

Danach wiederhole ich die Ölprozedur nochmal, dieser Schritt ist allerdings optional. Ich habe aber das Gefühl, dass das Gesicht danach nochmal richtig „porentief“ gereinigt wird.

Allerdings kann man auch im Vorwege das Gesicht mit warmen Wasser oder auch mit Wasserdampf behandeln, da sich durch die Wärme die Poren öffnen und die Öle tiefer und besser eindringen können.

Ob man die Ölprozedur zweimal oder einmal macht oder ob man schon vorher die Poren mit warmen Wasser öffnet, kann man selber entscheiden, da sollte auch jeder für sich ein wenig rumprobieren, denn es ist eben nicht jede Haut gleich.

Man kann die OCM jeden Tag durchführen oder einmal die Woche. Das kann man ganz nach Gefühl handhaben. Ich merke mit der Zeit, dass sich meine Haut nicht mehr so gut anfühlt und mache dann wieder eine „Ölkur“.

Die OCM kann man auch wunderbar jeden Tag anwenden und die Öle dann gleich zum Abschminken nutzen.

Ergebnis

Die Haut wird durch diese Methode wirklich sehr weich. Nach der ersten Anwendung kann es passieren, dass sich die Haut erstmal „verschlimmbessert“, da die Hautunreinheiten an die Oberfläche geholt werden und es erstmal so aussieht, als würde die Haut zunächst schlimmer werden, davon sollte man sich nicht entmutigen lassen, bei der nächsten Anwednugn sieht das ganze schon wieder ganz anders aus. Wird es auch dann nicht besser, sollte man sich vielleicht auch mal nach einem anderen Basisöl umsehen.

Bei mir sind die Mitesser größtenteils verschwunden und auch Pickel lassen sich viel seltener blicken. Direkt danach fühlt sich die Haut wie der viel zitierte Babypopo an.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Mandelöl

Wenn ich hier von Mandelöl spreche, ist damit immer Süßmandelöl gemeint. Dieses ist aus süßen Mandeln hergestellt. Bittermandelöl hingegen ist ein ätherisches Öl, welches seinen Ursprung in den bitteren Mandeln hat.
Auch hier sollte man darauf achten, dass das Öl hochwertig ist, das heißt so schonend wie möglich hergestellt, am besten kaltgepresst, da in dem Verfahren weniger Wirkstoffe verloren gehen.

Das Mandelöl ist sehr reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen und somit in der Lage Haut und Haar damit großzügig zu versorgen. Vor allem der Vitamin E-Gehalt ist sehr hoch. Vitamin E wird vor allem gegen Falten eingesetzt und macht die Haut straffer und praller.

Es ist zudem reich an Linolsäure. Linolsäure selber ist ein Bestandteil der Haut. Durch die Zufuhr wird die oberste Hautschicht stärker geschützt. Sie stabilisiert die Hautschicht und sorgt dafür, dass die Haut nicht trocken oder schuppig wird. Linolsäure sorgt auch dafür, dass die Haut vor den negativen Einwirkungen des Lichts geschützt wird, Mandelöl hat also einen eigenen Lichtschutzfaktor.

Das Öl ist nicht komedogen, das heißt es fördert oder produziert keine Mitesser und ist somit sehr gut in der Gesichtspflege auch bei öliger Haut oder Akne zu verwenden. Dieser Effekt wird durch die Linolsäure noch verstärkt, da diese Mitesser auch rückbilden kann.

Das Mandelöl ist sehr sanft und ist somit gut für die Babypflege geeigenet.
Gerade auch durch den hohen Vitamin E Gehalt soll man es gut bei Cellulite und Dehn- bzw Schwangerschaftsstreifen anwenden können. Es macht die Haut sehr weich und dehnbar und soll Schwangerschaftsstreifen vorbeugen können.

Ich benutze es vorwiegend für die Gesichtsreinigung und Haarkuren.

Jojobaöl

Jojobaöl wird aus dem Jojobastrauch gewonnen und ist in seiner chemischen Zusammensetzung kein Öl, sondern ein Wachs, ist bei Zimmertemperatur aber flüssig.

Da dieses Öl eigentlich ein Wachs ist, kann man es sehr gut in der Hautpflege verwenden, da es keinen öligen schmierigen Film hinterlässt, die Haut aber ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt. Zudem wirkt es nicht komedogen, das heißt es ist nicht mitesserfördernd.

Als Wachs legt es sich als Schicht auf die Haut und verhindert damit ein Flüssigkeitsverlust dieser. Die gleiche Wirkung lässt sich in der Haarpflege sehen.
Durch diese Schicht lässt es auch Bräune auf der Haut länger anhalten.
Zudem hat Jojobaöl hat einen eigenen geringen Lichtschutzfaktor.

Der Gehalt an Vitamin A und E ist zudem hoch und sorgt dafür, dass es die Haut elastisch, weich und geschmeidig macht und leicht gegen Falten vorbeugt.
Außerdem wirkt es leicht entzündungshemmend.

Ich benutze es meist für die Hautpflege, Haarkuren, zum Abschminken und für leichte Entzündungen, z.B. Sonnenbrand oder Insektenstiche.

Rizinusöl

Die Basis der meisten meiner Pflegeprodukte sind Öle. Zunächst einmal möchte ich hier meine Hauptöle vorstellen, die sich in fast jedem Rezept wiederfinden, um deren Eigenschaften und Wirkweise darzulegen.

Das Hauptöl für mich ist Rizinusöl geworden, es ist quasi mein „Allround-Öl“. Vielen wohl eher bekannt als Abführmittel oder zur Wehenförderung.

Man kann dieses für kleines Geld in der Apotheke oder in Rohstoff-Läden beziehen. Ich versuche zumeist die Öle möglichst unbehandelt und hochwertig zu kaufen. Das heißt vor allem kaltgepresste Öle, da in diesem Verfahren schonender mit den Rohstoffen umgegangen wird und die Wirkstoffe auf diese Weise zumeist enthalten bleiben.

Rizinusöl, auch Castoröl, wird aus dem Wunderbaum hergestellt und ist ein sehr schweres Öl, das heißt es ist sehr ölig bzw. fettig. Das merkt man schnell an der Konsistenz, es ist sehr zähflüssig, geradezu pappig und damit in der Verwendung gelegentlich etwas schwerfällig.

Je schwerer ein Öl ist, desto besser kann es Haut und Haar Feuchtigkeit spenden.
Hintergund dessen ist, daß die Haut nur durch Öl Feuchtigkeit erlangen kann und nicht durch Wasser. Die Haut selber produziert Öl oder ölähnliche Substanzen. Produziert die Haut also wenig Öl, führt es dazu, dass sie sehr trocken ist.
In einem solchen Fall kann man eben mit Ölen nachhelfen, um die Haut zu regulieren. Und je öliger also schwerer das Öl ist, desto mehr Feuchtigkeit kann der Haut zugeführt werden.

Und wie gesagt Rizinus ist eines dieser schweren Ölen und somit ein sehr guter Feuchtigkeitsspender.
Ein großer Vorteil der Rizinusöl nachgesagt wird, ist, dass es in der Lage ist sehr tief in Haut- oder Haarstrukturen einzudringen und einen wasserabweisenden Film bildet.

Vielfach kann es so bei Narbengewebe, Hornhaut, Schrunden etc eingesetzt werden.

Ich benutze es vor allem für die Gesichtsreinigung, Haarkuren, Mani- und Pediküre und zur Behandlung von trockenen Stellen, z.B. am Ellenbogen.